Die Landwirtschaft bildete den Grundzweig der Wirtschaft. Es wurden Roggen, Hafer, Gerste, Weizen, Raps und Futterpflanzen angebaut.
Beim Ackerbau benutzte man einen Pflug oder eine Egge sowie kleineres Werkzeug, wie beispielsweise Dreschflegel, Heugabeln, Knüppel, Schaufeln, Schippen, Sicheln und Strohschneider. Die alte Art und Weise der Landwirtschaftsverwaltung bildete einen integralen Teil der traditionellen Dorfkultur. Das Szenario der jährlichen Tätigkeiten, die mit dem Getreideanbau zusammenhingen, bestand aus folgenden Stufen: Vorbereitung des Bodens, Aussaat, Ernte, Einfuhr und Dreschen. Beim Getreideanbau und bei der Bearbeitung der Körner äußerte sich die Sorgfalt um das mit Mühe erworbene tägliche Brot – „eine Gabe Gottes“. Aus dieser Sorge wurde eine Reihe bestimmter Handlungen vorgenommen: das Werkzeug wurde sorgfältig angefertigt, Regeln der Gruppenarbeit wurden ausgearbeitet, man kannte einzelne Pflanzengattungen und suchte nach Lösungen im Bereich des Magischen. Die Dreschflegel galt zum Beispiel als Symbol der männlichen Pflichten und drückte die Verbindung zwischen dem menschlichen Leben und dem Zauber der Ernte aus.
Die göttlichen Schöpfermächte wurden im Volksglauben auf die mit der Aussaat verbundene Symbolik übertragen. Gott war dem Sämann ein Vorbild und so erschien auch sein Handeln gesegnet zu sein. Neben den landwirtschaftlichen Geräten wurde auch den landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine symbolische Bedeutung zugeschrieben. Das Abbild einer Garbe war strikt mit der Ernte und der Nahrungsversorgung verbunden – sie stand für Überfluss und Wohlstand, und somit auch für Glück und Segen.